Was für eine Idee? Radio für Trauernde? Ja, dachten Martin Kreuels und ich diesen Herbst. Warum eigentlich nicht? Denn die Technik macht es möglich. Im Internet können wir für euch einen eigenen Radiosender aufbauen, der rund um das Thema Trauer sehr viel, wenn nicht alles bietet. Dazu gründen wir gerade einen gemeinnützigen Verein, denn wir suchen natürlich Menschen, welche sich durch ihre Arbeit mit den Themen Krisen und Trauer beschäftigen und die schon immer mal Lust dazu hatten, eine Radiosendung zu gestalten, um Trauernden in ihrer schwersten Zeit ein wenig weiter zu helfen.
Gleich nach der Idee haben wir eine Homepage für den Radiosender eingerichtet: www.trauer-radio.de. Und weil wir noch nicht genug hatten, haben wir uns unter unseren Trauerbegleiterfreunden umgehört, um herauszufinden, ob sie nicht Lust hätten, mit zu machen. Haben sie. Was uns natürlich komplett verzückt.
Für uns, alle die mitmachen und die Trauernden, bedeutet das nun, dass wir bis Herbst 2017 für euch ein Radioprogramm zusammen stellen. Einige Beiträge haben wir schon. Diverse Konzepte sind in der Pipeline und viele Ideen und Formate bereits in Planung. Wir sind selbst gespannt, was dabei herauskommen wird obwohl wir schon ganz konkrete Vorstellungen haben. Aber man kann ja nie so genau wissen, was wird.
Die Sendungen können sehr individuell angepasst werden. Das heißt, es gibt kürzere und längere Beiträge, je nach Thema und Moderator. Mitwirkende können eine oder mehrere Sendungen gestalten. Das nennen wir dann Mini-Serien (2 – 4 Folgen) oder Serien (6 – 12 Folgen). Wir können uns auch sehr gut regelmäßige Sendungen vorstellen beispielsweise wöchentlich, 14-tägig, oder monatlich.
Soweit wir das Projekt überblicken können, ist der Sender, den wir aufbauen werden, kostenfrei, denn der Anbieter dieser Plattform schaltet Werbung. Das bedeutet für die Mitwirkenden, dass auch sie an uns keine oder nur kleine Beträge zu bezahlen brauchen, denn wir möchten lediglich unsere Auslagen mit den Einnahmen decken. Daher auch die Vereinsgründung. Für 50 € im Jahr könnt ihr Mitglied werden. Wir halten bewusst den Einstiegslevel niedrig, denn wir sind sehr daran interessiert, dass viele Trauer- und Lichtarbeiter bei uns mitmachen. Trauer ist enorm vielseitig und das soll sich auch in unserem Radio-Sender widerspiegeln.
Wenn sich also jemand, der das hier liest, angesprochen fühlt oder jemanden kennt, oder jemanden kennt, der jemanden kennt, der zu uns passen würde, dann zögert nicht lange und nehmt Kontakt mit uns auf. Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern sind wir sehr flexibel und unser Programm ist nicht von Gehältern, Einschaltquoten und Werbeeinnahmen bestimmt. Für Mitwirkende bedeutet das, dass uns alles interessiert, was Trauernden und Menschen in Krisen hilft und gut tut. Es wirken täglich so viele Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei mit, dass Betroffene ein wenig mehr ihre Trauer bewältigen können. Wir hätten sie gerne in unserem Radio-Programm vertreten.
Ein Problem bei der Trauer ist, dass wenn sie uns erwischt, wir überwältigt von ihr sind, weil wir uns mit ihr gar nicht auskennen. Sie spült über uns hinweg und zurück bleibt in solchen Momenten eine große Ratlosigkeit darüber, ob das jetzt immer so bleibt. Unbekannte und kaum erträgliche Gefühle fliegen uns um die Ohren, sodass wir den Eindruck haben, wir könnten womöglich verrückt werden. Irgendwann, meistens wenn wir denken, dass es nicht mehr geht, suchen wir uns Hilfe in Büchern, Beratungen, Zeitschriften oder Funk-und Fernsehen. Aber die Informationen, die wir brauchen sind nicht immer genau dann so verfügbar, wie es die Situation erfordert. Das möchten wir mit unserem Internetradio verändern. Es wird ein laufendes Programm geben und die einzelnen Sendungen werden zusätzlich jederzeit auf unserer Homepage abrufbar sein. Im nächsten Schritt werden auch einzelne Sendungen als Podcasts zu bekommen sein. So sind manche Beiträge auch unterwegs hörbar. Dahinter steht die Erfahrung, dass es in bestimmten Situationen einfach hilfreich ist, wenn Anregungen und Hilfe während einer Krise kurzfristig zur Verfügung stehen.
Wer also gerne dazu beitrage möchte, der meldet sich bitte bei:
Dr. Martin Kreuels: martinkreuels@googlemail.com oder Eva Terhorst: info@trauerbegleiter.org.
Wir freuen uns auf euch und eure Ideen und Beiträge.