4. Dezember 2016 (Adventskalender für Trauernde)

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Dieser Schmerz zerreißt mir fast das Herz

Als mich das Buch erreichte, dachte ich doch tatsächlich für eine Sekunde: „Oh bitte nicht noch ein Trauerbuch!“ Dieses vorschnelle Zusammenzucken sollte sich, sobald ich es in die Hand nahm aber ganz schnell ändern. Beim Lesen dachte ich immer wieder: „Hätte ich dieses Buch doch nur damals in meiner Trauerzeit gehabt, es hätte mir so sehr geholfen!“ Auch Klienten, die es auf mein Anraten hin gelesen haben, bestätigen mir mein Empfinden. Kurz danach war ich bei Straßenfeger TV zum Interview zum Thema Trauer eingeladen und hatte bereits dieses wunderbare Buch dabei um es vorzustellen. Dort, hier und auf meiner Website empfehle ich es mittlerweile als Grundlektüre nicht nur für Trauernde sondern auch für ihre Angehörigen. Auch die, die mit Trauernden arbeiten, können hier viele Anregungen finden. Was macht dieses Buch so außergewöhnlich passend? Diana Mirtschink, die lange als Krankenschwester in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet hat und nun freiberuflich als psychotherapeutische Heilpraktikerin und Trauertherapeutin in Dresden tätig ist, schafft es ganz einfühlsam die Trauernden durch ihr Buch zu begleiten. Sie versteht genau das auszudrücken, was Trauernden in den dunkelsten Stunden begegnet und findet treffende Worte ohne kitschig zu sein. Das Zitat einer Klientin nachdem sie das Buch gelesen hatte: „Das Buch ist streckenweise so, als wenn es meine Gedanken wären… unglaublich!“ Die Mischung aus der persönlichen Geschichte einer jungen Frau, die ihren Partner verloren hat und den Beschreibungen, wie Trauer erlebt wird, liest sich in kurzen abgeschlossenen Kapiteln leicht und verständlich. Ergänzt wird der Erfahrungsbericht von vielen hilfreichen Empfehlungen für den Umgang mit den überwältigenden Gefühlen, die man aus dem Leben vor diesem Schicksalsschlag nicht kannte. So findet sich der Trauernde in den Zeilen wieder und erhält darüber hinaus Unterstützung zur Bewältigung seines Verlustes. Als Trauerbegleiterin und als jemand, der ebenfalls seinen Partner verloren hat, kann ich jeden Satz in diesem Buch bestätigen und finde die zahlreichen Tipps und Anregungen allesamt hilfreich und sinnvoll.

Die Bitten eines Trauernden sind aus Dianas Buch und geben einen kleinen Eindruck, dass man sich dort sehr gut mit seinen neuen und schwierigen Bedürfnissen, die man selbst noch nicht so genau kennt, wiederfinden kann.

Die Bitten der Trauernden

  • Redet meine Nöte nicht weg.
  • Hört mir zu, auch wenn ich mich wiederhole.
  • Stützt mich.
  • Habt Geduld mit mir.
  • Haltet mich aus.
  • Seid sprachlos mit mir, wo es keine Worte gibt.
  • Gebt mir Zeit.
  • Fragt, wie ihr für mich da sein könnt.
  • Helft mir bei praktischen Dingen.
  • Schmälert nicht das Geschehen.
  • Macht mir Angebote, aber drängt mich nicht.
  • Wechselt nicht das Gespräch, wenn ich den Raum betrete.
  • Gebt mir Nähe. Ein Händedruck, eine Umarmung, die Schulter zum Anlehnen, all dies tut mir gut.
  • Seid erreichbar.
  • Fragt, wie es mir geht, auch wenn ihr Angst vor einer ehrlichen Antwort habt.
  • Seid Fels in der Brandung.
  • Tauscht mit mir Erinnerungen aus.
  • Nehmt mich immer wieder in euren Kreis, auch wenn euer Leben normal weiter geht.
  • Akzeptiert meine Art und mein Tempo zu trauern, damit ich nie das Gefühl habe, mich rechtfertigen zu müssen.
  • Lasst uns zusammen lachen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Mehr über Diana Mirtschink findet Ihr hier: www.heilberaterin.de

In der Zeit von 9 – 18 Uhr nehme ich heute Mails unter: info@trauerbegleitung.org mit dem Stichwort: Dieser Schmerz zerreißt mir fast das Herz und eurer Adresse entgegen. Unter den Einsendungen wähle ich den Gewinner aus und Diana verschickt dann das Buch. Um die Privatsphäre zu achten, kann ich leider den Namen des Gewinners nicht öffentlich machen.

 

 

2 Kommentare zu “4. Dezember 2016 (Adventskalender für Trauernde)

  1. Hallo Eva, danke für den Buchtipp. Die Buchbeschreibung spricht mich an. Es ist so wichtig, das Gefühl zu haben, man/frau/ich bin nicht allein auf der Welt mit diesem unbeschreiblichen Schmerz und dem Fremdsein in der Welt und dass es Hoffnung gibt. Sonnige Grüße

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