Erinnerungsstücke und kleine Trauerrituale 1/6
Die Veränderung kann mit der Zeit einhergehen, sie kann sich aber auch ein wenig beeinflussen lassen, indem wir die Gestaltung selbst in die Hand nehmen.
Erinnerungsstücke sind oft so, wie der Verstorbene sie zurückgelassen hat und bleiben unverändert.
Ein Widerspruch zum Prozess ständiger Veränderung, dem wir noch Lebende unterworfen sind.
Mit den eigenen Händen eine Veränderung schaffen, um die Erinnerung lebendig zu halten, kann eine heilsame Wirkung unterstützen. Daher starte ich eine kleine Kreativseriee und stelle euch sechs verschiedene Möglichkeiten vor, wie die Arbeit mit der Erinnerung, neue Perspektiven schaffen kann.
Wohin mit der Kleidung des Verstorbenen? Lange scheuen wir uns, den Schritt zu gehen, die Sachen auszusortieren und sie weg zu geben. An manchen Stücken hängen wir noch sehr, andere sind einfach zu schade, um weggeworfen zu werden. Platz für Neues zu schaffen ist auch ein Antrieb, auch wenn es sehr schwer fällt.
Ein kleines Stück Stoff eines Kleidungsstückes reicht aus. Nun fertigen wir eine kleine Herzschablone aus Pappe, ca. 6 x 6 cm.
Der Stoff wird über die Kannte gelegt, damit man später nur eine Naht zu machen braucht. Schablone auflegen, nachzeichnen, mit einer Zickzackschere ausschneiden und dann mit feinen Stichen von Hand oder der Nähmaschine eine ca. 3 cm lange Naht wie auf dem Bild mit passendem Faden machen. Fertig ist das Lesezeichen. Das Kleidungsstück ist nun komplett verändert aber im täglichen Gebrauch an den verstorbenen geliebten Menschen erinnert.
Da man aus einem Kleidungsstück einige solcher Lesezeichen-Herzen machen kann, könnt ihr euch schon mal überlegen, wer sich denn noch über so ein besonderes Lesezeichen freuen könnte.