Silke Szymura:
„Ein Teil von mir – Meine Trauer umarmen und weiterleben“
Was geschieht mit der Trauer nach einem, nach zwei, nach drei Jahren und darüber hinaus, wenn das Umfeld wieder zur Tagesordnung übergegangen ist? Wo und wie kann sie nun den Raum bekommen, den sie braucht? Die Trauerbegleiterin und Bloggerin Silke Szymura beschreibt in diesem Buch einfühlsam, wie es gelingen kann, den Kampf gegen die ungewollten Gefühle aufzugeben, die eigene Trauer zu umarmen und so Schritt für Schritt in ein neues, auf andere Art wieder gutes Leben zurückzufinden.
Aus dem Vorwort:
„Gemeinsam mit dir möchte ich erforschen, wie das nun eigentlich geht mit dieser Trauer. Wie kann sie ihren Platz in unserem Leben finden, vor allem über dieses besondere erste Jahr der Trauer hinaus? Wie geht es dann, wenn schon keiner mehr erwartet, dass wir noch trauern und die Trauer dennoch weiterhin ihren Raum haben möchte? Ich begebe mich mit dir auf diese Reise, um noch einmal zu reflektieren, was es eigentlich war, das für mich zu dieser Akzeptanz geführt hat, mit der ich heute auf Julians Tod blicken kann. Ich stehe hier, um dir zu sagen, dass es möglich ist, und zugleich weiß ich, dass wir alle unsere ganz eigenen Wege gehen. Deshalb kann ich dir keine Bedienungsanleitung für deine Trauer geben. Ich habe keinen genauen Plan, was du wann machen musst, um „gut” und womöglich schnell hindurchzukommen. Und ich glaube auch nicht, dass es einen solchen Plan gibt. Denn Trauer ist so individuell wie wir Menschen und das Leben selbst.
Mit diesem Buch möchte ich dich inspirieren für deinen ganz eigenen Weg. Ich teile mit dir, was für mich hilfreich war und was ich durch meine intensive Beschäftigung mit der Trauer erfahren habe. Aus diesen Erfahrungen heraus lade ich dich aus ganzem Herzen dazu ein, den Widerstand aufzugeben und dich Schritt für Schritt ganz auf deine Trauer einzulassen. Denn sie ist eine liebevolle Begleiterin, auch wenn sie sich zunächst nicht so anfühlt. Sie ist eine wertvolle Fähigkeit unserer Seele, mit Verlusten umzugehen. Sie ist ein Teil von dir, ganz so wie auch dein geliebter Verstorbener für immer ein Teil von dir sein kann. Genau aus dieser tiefen Verbindung und Liebe heraus ist es möglich weiterzugehen.“
Mehr Texte von Silke gibt es auf ihrem Blog “In lauter Trauer”: https://in-lauter-trauer.de/
Wenn du das Buch „Ein Teil von mir“ geschenkt bekommen möchtest, dann schreib mir bitte eine Mail an: info@trauerbegleiter.org mit dem Betreff: „Ein Teil von mir“ und der Adresse wo es hingehen soll. Unter den Einsendungen wähle ich die GewinnerIn aus und Silke Szymura versendet dann das Buch. Um die Privatsphäre zu achten, kann ich leider den Namen der GewinnerIn nicht öffentlich machen.
Ich habe meinen Lebensgefährten am 14.4.18 verloren. Der Krebs war stärker. Wir waren nur anderthalb Jahre ein Paar, und nach 6 Monaten erfuhren wir von der Diagnose. Auch wenn wir nur so kurz ein Paar waren, wir waren uns sicher, wir wollten heiraten. Ich vermisse ihn so sehr. In unserer kurzen Beziehung waren wir 3 x an der Ostsee, wir haben es geliebt zusammen am Strand spazieren zu gehen. Ich habe kürzlich ein Gedicht geschrieben:
Winterspaziergang am Strand
Über der See eine dicke Nebelwand
Trotz Kälte zieht es mich hinaus an den Strand
Das Wasser ist eisig und leise
Meine Gedanken gehen auf Reise
Ich erinnere mich an vergangene Zeiten
Als wir zusammen hier verweilten
Wir gingen spazieren – Hand in Hand
Vor einem Jahr morgens an diesem Strand
Damals an jenem Morgen
Vertrieb die raue See unsere Sorgen
Nahm sie mit jeder Welle mit
In dem Moment waren wir und die Sorgen quitt
Ab und an blieben wir stehen,
Um uns an der Schönheit der See satt zu sehen.
Um uns nach Muscheln zu bücken,
Die wir zwischen unseren Füßen erblickten.
Wir genossen unsere Zweisamkeit,
Waren glücklich, und kurz vom Kummer befreit.
Es tat uns so gut, diese Zeit am Meer
So beschlossen wir da schon unsere nächste Reise hierher.
Plötzlich höre ich es kreischen
Und sehe am Himmel Möwen kreisen
Zerrissen sind nun meine Gedanken
Die bisweilen um mich rankten
Nun stehe ich allein am Strand
Und starre auf die Nebelwand
Bin traurig, weil du nicht mehr bei mir bist
Ich dich jeden Tag aufs Neue vermiss.
Leise und sanft folgen Welle auf Welle
Ich stehe Immer noch an der gleichen Stelle
Tränen laufen über mein Gesicht
Landen im Wasser, in der schäumenden Gischt.
Zu groß der Verlust, zu groß der Schmerz
Stehe ich am Strand mit gebrochenem Herz.
Für Andre – Von Annett
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