2017 habe ich zum ersten Mal dazu aufgerufen, über die Trauer zu schreiben, zu reden und zu dem Thema kreativ zu werden. Knapp 100 Beiträge gab es damals. Du kannst sie hier alle noch mal ansehen: Alle reden über Trauer 2017. Ob wir das 2019 toppen können?
Worum geht es mir dabei?
Trauer und Tod sind immer noch Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Themen, über die viele von uns nicht gerne reden wollen, die Angst machen und Unsicherheit wecken. Auch Gefühle zeigen wir oft nicht gerne – zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Das trägt dazu bei, dass viele Menschen sich nach Verlusten einsam und oft auf eine Art „falsch“ fühlen. Wie sollen sie auch wissen, dass es vielen Menschen ähnlich geht, wenn wir nicht darüber sprechen? Wenn wir uns alle ein wenig mehr damit zeigen und unsere wahren Geschichten erzählen würden, dann könnten wir auch alle gemeinsam etwas dazu beitragen, dass diese sowieso schon herausfordernde Zeit der Trauer etwas erträglicher wird. So zumindest mein Traum.
Trauer ist eine ganz natürliche Reaktion auf Verluste und braucht Raum und Zeit, um gefühlt zu werden. Und Trauer ist nicht immer bloß traurig, sie hat so viele Facetten.
Was wäre, wenn inmitten all der anderen alltäglichen Themen wieder einmal überall von der Trauer erzählt würde? Was wäre, wenn wir uns an diesem Tag gemeinsam bewusst machen, dass sie uns alle auf ihre Art miteinander vereint? Was wäre, wenn wir uns auch alle gegenseitig ein wenig inspirieren für den jeweils ganz eigenen Weg mit der Trauer?
Und nun bist du gefragt: Möchtest du dabei sein, deine eigene Geschichte mit der Trauer erzählen oder eine bestimmte Facette davon beleuchten?
Möchtest du dazu beitragen, dass über Trauer gesprochen wird, dass weniger Menschen sich damit alleine fühlen müssen? Dann sei dabei am 25. März 2019, wenn es wieder heißt: „Alle reden über Trauer“! Ich wünsche mir ganz besonders, dass an Stellen, wo es sonst um ein ganz anderes Thema geht, das Thema Trauer Beachtung findet. Und ich schreibe bewusst nur „Trauer“ und nicht „Tod“, denn ich möchte Raum schaffen für die Trauer als Reaktion auf Verluste jeder Art.
Wie es funktioniert? Ganz einfach!
1. Kommentiere unter diesem Beitrag oder schreibe mir eine Email an silke@inlautertrauer.de mit deinem Blog oder deiner Webseite. Wenn du schon eine Idee hast, dann gerne auch mit deinem Thema. Ich füge dich dann in die Liste der Teilnehmer hinzu.
2. Schreibe einen Blogartikel zum Thema Trauer. Wenn du magst, kannst du auch einen Podcast, ein Youtube-Video oder etwas anderes dazu machen. Alles darf hier sein: traurige, fröhliche, bunte, graue, lange, kurze, persönliche und wissenschaftliche Beiträge. Wie hast du bisher Trauer in deinem Leben oder bei anderen wahrgenommen? Wie gehst du damit um, wenn jemand trauert? Es muss dabei nicht unbedingt um Trauer in Bezug auf Verstorbene gehen, auch nach Trennungen, Kündigungen oder sonstigen Verlusten trauern wir. Du kannst einen kleinen Aspekt herauspicken und darüber schreiben oder mehr über das große Ganze, das alles bleibt dir überlassen. Natürlich kannst du auch darüber schreiben, warum du es doof findest, über Trauer zu sprechen – alles ist erlaubt!
3. Verweise in deinem Artikel (Podcast / Video / ..) auf die Aktion „Alle reden über Trauer“ und verlinke auf https://in-lauter-trauer.de/alle-reden-ueber-trauer-2019. Dieser Link funktioniert erst am 25. März 2019 und wird dann alle Beiträge der Aktion mit allen Links und kurzen Teaser-Texten enthalten.
4. Plane deinen Beitrag für den 25. März 2019, 7 Uhr morgens, so dass er dann erst online geht.
5. Schicke mir den Link zu deinem Beitrag zusammen mit dem Titel und einem Satz dazu, der Leser neugierig auf deinen Artikel macht, an silke@inlautertrauer.de
6. Wie auch letztes Mal wird es hier einen „Ausstellungsraum“ geben für diejenigen, die keine eigene Webseite haben und dennoch teilnehmen wollen. Sende mir dazu deinen Beitrag zu und ich veröffentliche ihn an dem Tag auf meinem Blog. Deinen fertigen Beitrag benötige ich in diesem Fall eine Woche vorher, also bis spätestens 18. März 2019.
Ich werde alle Beiträge gesammelt in einem Artikel am 25. März 2019 auf meiner Seite vorstellen und natürlich verlinken. Jetzt bin ich wahnsinnig gespannt, wer mitmacht und natürlich auf die Beiträge, die dabei entstehen werden.
Am 25. März ist es genau 6 Jahre her, dass Julian starb. In 2017 habe ich seinen Geburtstag als Datum für diese Aktion gewählt; dieses Jahr findet sie an seinem Todestag statt. Einerseits weil ich es zeitlich nicht geschafft habe, mich bis Februar richtig um die Aktion zu kümmern, andererseits merke ich nun, da ich den Tag gewählt habe, dass es sich in diesem Jahr so auch noch stimmiger anfühlt. Vor 6 Jahren also hat sich mein Leben von einem Moment auf den nächsten geändert. Dieser eine Moment hat rückblickend so viel bewirkt. Erst vor allem Schmerz und dann auch so viel Neues, Bereicherndes. Ich hätte diesen Blog nie gestartet, nie die daraus entstandenen Begegnungen gehabt. Ich hätte mich nicht so intensiv mit Trauer beschäftigt und auch nicht festgestellt, dass es sowas wie einen Tag, an dem alle über Trauer reden, brauchen könnte.
Außerdem haben sich noch mehr als 10 Menschen ohne eigene Webseite angemeldet, deren Beiträge ich hier auf meiner Seite veröffentlichen werde.