Archiv | Juni 2019

Buchempfehlung: „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“

51tPYDS+3VL._SX327_BO1,204,203,200_Da ich es leider nicht schaffe, alle guten Bücher, die von Verlusten, Tod und Trauer handeln, zu lesen, hat sich Bettina bereit erklärt, ein paar Zeilen über ein Buch, das sie gerade gelesen und sehr gemocht hat, zu schreiben. Bettina hat selbst einen geliebten Menschen verloren und beschäftigt sich seither intensiver mit dem Leben und und dem Tod. Daher engagiert sie sich auch für den Memento-Tag. Er soll uns an unsere Sterblichkeit und daran erinnern, wie viel wertvoller uns unser Leben erscheinen kann, wenn uns klar wird, dass wir nicht ewig leben. Folgt dem Link und schaut nach, ob es euch nicht ebenso geht. Vielleicht fühlt ihr euch inspiriert, ebenfalls daran teil zu nehmen. Aber jetzt zur Buchempfehlung, denn auch im Buch: „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“  ist das Thema, wie viel intensiver und freudiger das Leben einem erscheinen kann, wenn klar wird, dass es begrenzt ist und manchmal enorm kurz sein kann. Die Buchautorin Anna MacPartlin spricht ein paar einleitende Sätze zum Buch in diesem kleinen Filmchen auf YouTube.

Ein Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte… Rabbit Hayes, eine Irin, hat Brustkrebs, eine 12jährige Tochter und eine komplett verrückte, irische, liebenswerte Familie um sich herum. In diesen 9 letzten Tagen , lernt man viele Stationen ihrer Kindheit, ihrer Jugendzeit, und etliches andere aus dem Leben dieser sehr starken, eigenwilligen Frau kennen und lieben. Wunderbare Schilderungen, wie z.B. eine fluchende, irische Ma, die das Ganze zusammenhält, ein Bruder, der sich in diesen 9 Tagen komplett verändert, und viele andere Personen, die Rabbit am Ende ihres Lebens begleiten, lassen einen erahnen, wie wertvoll diese Begleitungen auch für die Zurückbleibenden sind. Sehr schnell hat man alles gut vor Augen, der Roman gibt einem die Möglichkeit auch ein Teil dieser Familie zu sein, oder zumindest ein sehr naher Beobachter. Ein sehr warmherziges Buch, tröstend, berührend, traurig, und lustig in einem. Ich habe mich gezwungen, langsamer zu lesen, als die rechte Hälfte des Buches immer dünner wurde 🙂 und lege es jedem gerne ans Herz. Bettina Attenberger

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Anmerkung der Redaktion: Die gute Nachricht ist: Wem es so ergeht wie Bettina und das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, es aber dennoch tut, damit es nicht so schnell ausgelesen ist: es gibt einen zweiten Band: „Für immer Rabbit Hayes“ von Anna McPartlin.

„Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß auch wie Wolken schmecken.“

Novalis – deutscher Dichter der Frühromantik 1772  – 1801

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Es ist Schmetterling-Zeit! Was hat das mit Trauer zu tun? Wer in meinem Trauer-Online-Seminar teilnimmt, kennt das schon: Ich bestelle jedes Jahr fünf Raupen von Insect Lore. Das Set habe ich nur 1x gekauft und nun ordere ich jedes Jahr wieder Raupen, denen ich beim Wachsen, beim Verpuppen und beim Schlüpfen zusehen kann. Der Abschied ist dann auch immer etwas aufregend. Anfangs dachte ich, sie würden vielleicht noch etwas Zeit mit mir auf meiner Terrasse verbringen aber sie ziehen ohne sich umzublicken, einfach davon. Ich hoffe, um sich so gut wie möglich, zu vermehren.

RIMG0003 (1)Es ist tatsächlich ein Rundum-Sorglos-Paket, denn die Raupen kommen im geschlossenen Becher mit ausreichend Futter. Erst wenn sie sich unter dem Deckel verpuppt haben, kommen sie in den dafür vorgesehenen Aufsteller, der in in der Lieferung dabei ist und das kommt dann in ein Netz, bis sie schlüpfen.  Selbst bei den hohen Temperaturen, sind die Raupen auch dieses Jahr wieder gesund und munter bei mir eingetroffen.

Grundsätzlich verkörpern Schmetterlinge Auferstehung und Metamorphose, daher passen sie sehr gut zum Thema Tod und Trauer. Wer mehr darüber lesen möchte, kann das beispielsweise hier tun.  Ich finde aber auch, dass sie hier und da kleine Botschafter unserer Liebsten sein können. Sie sind leicht, bunt und lassen sich von einem Windhauch tragen.

Ich halte es auch für eine aufmunternde Maßnahme, Schmetterlingen dabei zuzusehen, wie sie sich entwickeln – eine erstaunliche Metamorphose mit einem zauberhaften Ergebnis.  Auch in der Trauer können wir uns durchaus in einer Phase befinden, in der wir uns verpuppen oder einigeln, um der Veränderung, die der Verlust in uns bewirkt, Raum und Zeit zu geben. Auch hier mit einem wunderbaren Ergebnis.

Zusätzlich tun wir etwas Gutes für die Umwelt, denn nicht nur Bienen, sondern auch Schmetterlinge leiden unter den Pestiziden auf den Feldern und werden immer seltener. Das ist euch sicherlich auch schon selbst aufgefallen. In Berlin-Britz gibt es nun ein Schmetterlingshaus, in dem nicht die tollsten und größten Arten von Schmetterlingen aus dem Dschungel gehalten werden, sondern ganz normale Schmetterlinge, wie wir sie kennen. Mehr Infos darüber könnt ihr hier nachlesen. Also, lasst euch gerne davon anstecken und holt euch die kleinen Racker selbst ins Haus.